Gruß vom Scriptorium
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Das Skriptorium |
Schreibender Laie und Mönch Echternacher Evangelistar Heinrichs III. (1039-1043 |
![]() Selbstportrait des Illuminators Rufillus, Ende 12. Jahrhundert |
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Schreibender Evangelist Matthäus (aus dem Berthold-Sakramentar Weingartener Skriptorium, nach 1220) |
Mehrheitlich war das Skriptorium fester Bestandteil eines Klosters, es gab aber auch vereinzelt weltliche Schreibwerkstätten, die aber erst im 14./15. Jahrhundert in ihrer Verbreitung zunahmen, da der Bedarf an Büchern zunahm. Klosterskriptorien arbeiten vor allem im frühen Mittelalter fast ausschließlich für den Bedarf der eigenen Institution oder adelige Auftraggeber.
Mit der Etablierung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern wird die Kultur der Skriptorien nahezu vollständig abgelöst durch das Typographeum.
Vor dem Beginn der Anfertigung eines Buches bestimmte der Auftraggeber die Ausführung und Ausgestaltung des Buches und stellte zum Teil auch die teilweise sehr kostbaren Verbrauchsmaterialien (z. B. Gold, Pigmente etc.) zur Verfügung.
Der Schreibgrund wurde auf die Größe einer Doppelseite
zugeschnitten und der Skriptor
- meist ein Mönch
- begann mit der Linierung des Schreibgrundes und legte dabei die Zeilenhöhe
und die Zeilengrenzen fest. Anschließend begann der Skriptor mit dem
eigentlichen Schreiben, wobei er aber die prächtigen Initialbuchstaben wegließ
oder nur vorzeichnete. Bei umfangreichen Aufträgen arbeiteten mehrere
Schreiber parallel an verschiedenen Textabschnitten oder die entsprechende
Passage wurde laut diktiert
und von mehreren Skriptoren bzw. Kopisten
aufgeschrieben, so dass eine Vielzahl von Kopien entstand.
War der Haupttext fertig, wurden die Initialbuchstaben und andere
Hervorhebungen vom Rubrikator
nachgetragen. Das Aufmalen von Bordüren und die weitere Illumination
der Seite war dann Aufgabe der Illustratoren.
Schreiber und Rubrikator
waren dabei oftmals ein und dieselbe Person, während die Kombination
Schreiber-Illustrator
sehr viel seltener war. In der Mehrzahl handelte es sich bei den Illustratoren
um spezialisierte Handwerker.
Die fertigen Manuskripte sind Unikate, die in Form von Rollen (in der Spätantike) oder Kodices (seit dem 5. Jh.) aufbewahrt und in Archiven und Bibliotheken verwahrt werden. Die Kodices wurden von den Buchbindern hergestellt. Meist 4–5 Doppelseiten wurden zu einer Lage zusammengefasst und die einzelnen Lagen zu einem Buchblock zusammengebunden. Der Schutzeinband bestand häufig aus dünnen Holzbrettern, die mit Leder bespannt wurden.
Geschrieben wurde mit den zugeschnittenen Kielen von Vogelfedern, insbesondere Gänsekielen, und verschiedenen Tinten. Zu den verbreitetsten Tinten gehörten die
Der Beschreibstoff Papyrus kam bei der Umstellung auf die Codexform im 4./5. Jahrhundert für Bücher weitgehend außer Gebrauch, da er für das Bilden von Lagen ungeeignet ist und nur einseitig benutzt werden kann, blieb jedoch für Urkunden noch vereinzelt bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts in Gebrauch. Spätantike und mittelalterliche Handschriften waren auf Pergament geschrieben, das wesentlich haltbarer und auch mehrfach beschreibbar war. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts setzte sich dann weitgehend das Papier durch.
Quelle: Wikipedia